Rezension: Punchline – Der Prozess
Vorab geht wie immer ein großes Dankeschön an Panini Comics, die das Rezensionsmaterial gestellt haben!
Inhaltsverzeichnis
[Panini Backcover]
NIEMAND HÄLT PUNCHLINE AUF!
Punchline war die neue Gefährtin des Jokers im brutalen Joker-Krieg, der Gotham City in Verwüstung und Wahnsinn stürzte. Jetzt droht der sadistischen Killerin der Prozess! Doch so manipulativ, wie sie ist, schafft sie es durch Social Media, sich als Opfer des Jokers und des Rechtssystems darzustellen, weshalb die Anklage gegen sie ins Wanken gerät! Um eine Zeugin zu gewinnen, die gegen Punchline aussagt, schleicht sich Batmans Verbündete Harper Row alias Bluebird undercover in die Strafanstalt Blackgate, in der auch Punchline einsitzt. Doch die hat den härtesten Knast von Gotham längst übernommen, und als sie Harper entlarvt, bläst sie zur Jagd auf Bluebird!
Review
Seit dem Ende des Joker Wars ist klar: Punchline wird der Prozess gemacht! Die Gehilfin des Jokers, die während des Konflikts erstmalig in die Öffentlichkeit und an der Seite des Clown Prinz des Verbrechens auftrat, muss sich für ihre Taten vor Gericht rechtfertigen. Das Problem: sie hat die Massen auf ihrer Seite. Wird man bei dem Band ein erfolgreiches oder ein vernichtendes Urteil sprechen?
Inhalt
Der Auftakt des Bandes ist schon recht vielversprechend. Punchline steht vor Gericht, doch anders als sonst in Gotham jubeln ihr die Massen zu. Die Ankläger, wozu sich Dr. Leslie Thompkins sowie Harper Row zählen, müssen jeder Chance hinterher hetzen, die Punchline zur Rechenschaft ziehen könnte. Dafür muss Harper Row aufs Ganze gehen und nicht nur ihre Superhelden Persona Bluebird aufs Spiel setzen.
Trotz der vielversprechenden Ausgangslage, die das Potenzial für einen spannenden Gerichtskrimi oder wenigstens ein gutes „Law & Order“ Kapitel bietet, bewegt sich der Verlauf der weiteren Handlung auf wackeligen Füßen. Die Handlung um Harper Row und die Suche nach Hinweisen ist ziemlich zahnlos geschrieben. Harper Row bzw. Bluebird stolpert mehr oder weniger nur in der Handlung voran und es ist ein Wunder, dass sie mit ihrer Inkompetenz dabei nicht ins Gras beißt oder anderweitig in Gefahr gerät. Vor allem, da sie mit dem Verlauf ihrer Ermittlungen immer näher an Punchline kommt und sich sowie den ganzen Fall in Gefahr bringt. Die Nebenhandlung um Harpers Bruder Cullen Row ist dabei derartig lieblos und auch belanglos geschrieben, dass es weh tut.
Entgegen der harschen Kritik gibt es aber auch Lichtblicke. Schwanken die Helden des Bandes, brillieren die Autoren James Tynion IV und Sam Johns bei der Schurkin. Punchline wirkt einfach herrlich sadistisch und kalkulierend, dass es einem Angst macht. Insbesondere ihre Auftritte im Finale des Bandes können dabei den Leser an sich ziehen. Selten gab es bei DC in letzter Zeit eine dermaßen mitreißende Schurkin!
Optik
Mit Mirka Andolfo, Sweeney Boo und Rosi Kämpe zeichnen gleich drei unterschiedliche Künstlerinnen an dem Band. Was eher einen wilden Mix an Stilen befürchten lässt, kann entschärft werden. Die einzelnen Stile passen im Kern vor allem durch die helle Kolorierung wunderbar zueinander. Während aber Andolfos und Kämpes Stile sich etwa auf einer Wellenlänge in Sachen Detailgrad und Grundton bewegen, fällt Sweeney Boos dagegen etwas ab. Natürlich ist es auch eine Sache des persönlichen Geschmacks, aber Boos eher verniedlichender Stil passt nicht ganz in den Ton einer Gerichtsstory.
Fazit
Ehrlicherweise ist es mit dem Band ein wenig schwierig. Die Grundlage von „Punchline – Der Prozess“ ist vielversprechend und hätte man sich bei der Story eher am Gerichtssetting gehalten, wäre dies weitaus besser gewesen. So bewegen sich Tynion und Johns Figuren in einer gefährlich belanglosen Position und ziehen sich durch eine teils langweilige, teils zähe Geschichte ohne dabei ansatzweise den Leser mit Spannung zu überzeugen. Dies kann die solide geschriebene Punchline und das pointierte dargebotene Finale nicht herausreißen. Immerhin ist der Band auf der optischen Seite bis auf kleinere Unebenheiten eine rundum gelungene Nummer.
Für den Band ist weder eine klare Empfehlung noch eine klare Warnung auszugeben. Die Story ist weit ab von einem Meilenstein, aber auch kein totaler Reinfall. Dies ist eher ein Band mit Stärken und Schwächen, die auch viel mit Erwartungshaltung und eigenen Ansprüchen zu tun haben. Wer also auch mal mit einem Auge zugedrückt einen Comic lesen kann oder etwas großzügiger bei Fehlern ist, kann dem Comic eine Chance geben. Wenn man zudem der Figur der Punchline weiterhin folgen will, kommt an dem Band eh nicht vorbei.

Autor: James Tynion IV, Sam Johns
Zeichner: Mirka Andolfo, Sweeney Boo, Rosi Kämpe
Inhalt: Material aus Joker #1-15
Preis: 16€ (33€ Hardcover)
Erstveröffentlichung: 10.01.2023
Format: Softcover und limtiertes Hardcover
Seiten: 132
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