Rezension: Das Jahr des Schurken 1
Vorab geht wie immer ein großes Dankeschön an Panini Comics, die das Rezensionsmaterial gestellt haben!
Inhaltsverzeichnis
[Panini Backcover]
Luthors Vision und der Wahnsinn des Jokers
Lex Luthor gibt vielen Superschurken die Mittel, ihre Heldenerzfeidne zu besiegen. Der Joker allerdings brauch Lex‘ Angebot nicht, um seinen Wahnsinn auszuleben. Und Black Mask muss sich trotz Luthors Hilfe nohc mit Batwoman und Renee Montoya herumschlagen, während der Riddler offenbar leer ausgeht und sein ganzes Leben infrage stellt. Green Lantern Sinestro soll hingegen eine Gruppe kosmischer Götter aufhalten…
Review
It’s good to be bad. So oder so ähnlich kann man das Thema des aktuellen „Jahr des Schurken“ ganz stimmig zusammenfassen. Doch während in der Justice League Heftreihe von Scott Snyder die großen Ereignisse stattfinden, gibt es auch abseits davon massig interessante Nebenschauplätze. Was zum Beispiel Schurken wie Joker, Black Mask, Riddler und Sinestro mit dem „Geschenk“ von Lex Luthor so anstellen oder eben nicht und wie das Thema des Jahres des Schurken sich auf diese Figuren auswirkt, soll dieser Band klären.
Inhalt
Geschichten, die einen Schurken in den Fokus stellen ohne ihm einen Gegenpart in Form eines Helden zu geben, sind schwierig. Das benötigt viel Fingerspitzengefühl um den richtigen Ton zu treffen und den Schurken nicht zu blass oder eindimensional darzustellen. Was taugen also die vier Hefte um Joker, Black Mask, Sinestro und Riddler.
Den Auftakt des Bandes ist direkt der große Paukenschlag: eine Joker Story geschrieben von Horror-Filmlegende John Carpenter. Klingt nach einer unschlagbaren Kombi oder? Nun so hoch der Hype bei diesem Heft vielleicht auch ist, so kann es dem nicht ganz gerecht werden. Nicht falsch verstehen, dieses Heft ist wirklich gut und irgendwo ein Mix aus Brian Azzarellos „Joker“ und einem Gegenentwurf zum Joker aus dem gleichnamigen Kinofilm. Aber man merkt leider auch sehr wenig vom aktuellen Status Quo, sodass dies zwar ein gutes One-Shot ist, aber leider kein so vielsagendes Tie-In ist.
Die zweite Story über Black Mask übernimmt Tom Taylor. Hier merkt man schon mehr Einflüsse aus dem Jahr des Schurken, wo auch Lex Luthor nun mal auftritt. Soweit entwickelt diese Story die Figur um Black Mask weiter und gibt ihm ein größeres Ziel als nur die Unterwelt von Gotham zu beherrschen. Zwar geschieht alles sehr schnell und man kann Black Masks Upgrade nur im Ansatz erahnen, doch zeigt es die Reichweite von Lex Luthors „Geschenk“.
Die Sinestro Story von Mark Russell dagegen ist ganz großes Kino. Die Idee, dass Sinestro eine Gruppe von gottgleichen Wesen vernichten muss und dazu die Grenzen seiner Kräfte ausloten muss packt mit jeder Seite. Außerdem wird Sinestro in diesem One-Shot unfassbar stark dargestellt und wirkt im Zuge des Jahres des Schurken wirklich als würde er in Richtung seines vollen Potentials gehen.
Die größte Überraschung ist aber die Riddler Story. Denn Mark Russell lässt den bekannten Batman Schurken leer ausgehen und inszeniert eine geschickte Story um Leere und Selbstzweifel bei Schurken. Auch Lex Luthors Monolog über Ambitionen und Selbstbetrug greift im richtigen Moment und macht dieses unscheinbare Kapitel zum geheimen Star des Bandes.
Optik
Wie zu erwarten wird jedes Heft von anderen Zeichnern übernommen. Dadurch entsteht zwar kein einheitliches Gesamtbild, doch bei diesem Band ist es wichtiger ob die einzelnen Kapitel stimmig inszeniert sind. Und bis auf beim Black Mask Kapitel kann man das durchaus bejahen. Das Joker Heft wird von Zeichnern wie u.a. Philip Tan passend rau und ungezähmt visualisiert und erinnert ein wenig an Lee Bermejos Arbeit am Joker. Das Sinestro Heft profitiert von den klaren Zeichnungen Yildiray Cinars und setzt vor allem seinen Protagonisten immer wieder stark in Szene. Scott Godlewskis eher hellerer und fast schon unbeschwerter Ansatz des Riddler Hefts überrascht ebenso wie sein Inhalt und bietet ein schönes Gegengewicht zum Rest des Bandes. Einzig Cully Hamnars Zeichnungen vom Black Mask Heft wollen, trotz einer starken optischen Darstellung des Protagonisten, nicht so recht zünden und wirken im Vergleich und zur Story ein wenig zu lasch.
Fazit
Man muss vorab sagen, dass man diesen Band nicht gänzlich losgelöst vom „Jahr des Schurken“ lesen kann. Doch wenn eine grobe Vorstellung davon hat, was dieses Event ausgelöst hat bzw. als Konsequenz hat, kann man mit dem Band definitiv seinen Spaß haben. Alle Autoren und Zeichner schaffen es ihre Schurken als Protagonisten gut in Szene zu setzen und ihnen einen besonderen Platz im Rampenlicht zu gönnen. Ein abwechslungsreicher und sehr empfehlenswerter Band.

Autor: John Carpenter, Anthony Burch, Tom Taylor, Mark Russell
Zeichner: Philip Tan, Marc Deering, Danny Miki, Jonathan Glapion, Cully Hamnar, Yildiray Cinar, Scott Godlewski
Inhalt: Joker: Year of the Villain #1, Black Mask: Year of the Villain #1, Sinestro: Year of the Villain #1, The Riddler: Year of the Villain #1
Preis: 16,99€
Erstveröffentlichung: 07.04.2020
Format: Softcover
Seiten: 140
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