Rezension: Batman vs. Ra´s al Ghul
Vorab geht wie immer ein großes Dankeschön an Panini Comics, die das Rezensionsmaterial gestellt haben!
Inhaltsverzeichnis
[Panini Backcover]
BATMAN IST TOT – LANG LEBE RA’S AL GHUL!
Gotham City droht der nukleare Untergang, als ein neuer Superschurke und seine Bande von Atom-Terroristen die Stadt angreifen – und offenbar haben der Bürgermeister und Commissioner James Gordon kein Vertrauen mehr in den Dunklen Ritter, die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Stattdessen soll ausgerechnet Batmans Erzfeind, der unsterbliche Ra’s al Ghul, Gotham retten! Doch es kommt noch schlimmer, als Batman scheinbar bei einer Explosion ums Leben kommt und Nightwing und Red Robin anschließend auf einen Bruce Wayne und dessen Sohn Damian treffen, die keinerlei Erinnerung daran haben, dass sie einst Batman und Robin waren …
Review
Wenn man eine Story des dunklen Ritters in Händen hält, die von einer wahren Legende geschrieben wurde, dann ist die Vorfreude relativ groß. Allerdings auch die Erwartung. Neal Adams gehört zu einem der legendären Batman-Autoren, das sicherlich auch nicht ohne Grund. So hat er doch schon in der Vergangenheit mehrere Batman-Storys verfasst und sich so eine große Fangemeinde aufbauen können. Schon ein erster Blick auf das Cover lässt erahnen, das dem Comic ein großer Retro Hype innewohnt.
Da ich bislang noch nicht wirklich viele Comics von Neal Adams gelesen hatte, war ich gespannt, ob mich seine Magie auch in den Bann ziehen würde oder eine große Enttäuschung erleben muss. Eines bleibt mit Sicherheit weiterhin Tatsache, das Neal Adams einer der beliebtesten Batman-Autoren ist, die je eine Geschichte rund um den dunklen Ritter verfasst hat.
Inhalt
Die Story wirft den Leser gnadenlos ins kalte Wasser. Wer die Batman Niemandsland Reihen gelesen hat, dürfte hier etwas im Vorteil sein. Gotham City gleicht einem atomaren Kriegsgebiet. Überall herrscht das Chaos, Terroristen und Milizen. Während Batman sich einen Weg durch die Trümmer bahnt, hilft eine private SWAT Einheit der GCPD das Chaos irgendwie in den Griff zu bekommen. Niemand weiß wirklich, woher die helfende Einheit kommt oder wer sie befehligt.
Kurz bevor Batman sein Ziel erreicht und sich seinem vermeidlichen Widersacher stellen möchte, taucht auf einmal niemand Geringeres als Ra´s Al Ghul auf. An der Seite von Commisionar Gordon verkündet er, dass er die Miliz steuert und Gotham City helfen möchte. Batman durchschaut die Lüge sofort und die Spiele beginnen.
Auf den ersten Seiten wird von Adams ordentlich Spannung aufgebaut. Der Leser hat kaum einen Durchblick, was eigentlich passiert und eine Explosion jagt die nächste. Allerdings passiert so unglaublich viel auf so wenigen Seiten, das man durchgehend das Gefühl hat, eine Seite übersprungen zu haben oder irgendwas überlesen zu haben. Die gesamte Story wirkt sehr wirr und unstrukturiert, so das man oft mit einigen Fragezeichen über dem Kopf dasitzt und wieder zurück und noch mal vor blättert. Hierdurch wird der Lesefluss natürlich sehr gehemmt und man kommt nur schwer in die abstrakte Story rein. Auch das Auftauchen verschiedener Charaktere, zum Teil vergessene oder altbekannte, macht die Story nicht wirklich rund, sondern stiftet noch mehr Verwirrung.
Die Dialoge sind zum Teil sehr stumpf und werden unnötig in die Länge gezogen. Auf der nächsten Seite könnte jedoch wieder alles hinfällig sein. Zum Teil möchte der Comic sehr ernst und auch politisch wirken. Im nächsten Moment hat man allerdings das Gefühl, eine Folge der trashigen Batmanserie mit Adam West zu sehen.
Optik
Auch für die Zeichnungen ist Neal Adams selbst verantwortlich. Die Zeichnungen sind vermutlich gewollt in einem altmodischen Stil gehalten. Wobei auch ein moderner Stil mehr zerstört als besser gemacht hätte. Die Illustrationen passen zur Story und geben dem Leser zwischenzeitlich das Gefühl, dem Erzählten gut folgen zu können. Die Farben sind hervorragend gewählt und unterstützen die Handlung sehr gut.
Neal Adams inszeniert seine Geschichte in einem etwas gewöhnungsbedürftigen Gewand, welches jedoch sehr viel Charme versprüht. Auch wenn keine groß angelegten Zeichnungen über mehrere Seiten hervorstechen, der Band auch nicht mit wahren Augenschmäusen glänzt oder eine bahnbrechende Linienführung zeigt, haben die Illustrationen doch was ganz besonderes und kreatives an sich.
Fazit
Mit „Batman vs. Ra´s Al Ghul„, konnte mich Neal Adams definitiv nicht in seinen Bann ziehen.
Neal Adams ist mit Sicherheit ein begnadeter Comicschaffender und seine Ansätze fand ich sehr gut. Jedoch, die Belanglosigkeit der Dialoge und die verwirrende Erzählweise schrecken mich zu viel ab. Die Story ist zu Komplex verschachtelt, die Handlungssprünge ergeben zum Teil wenig bis keinen Sinn, und der Band scheint zum Teil selbst nicht zu wissen, wer oder was er ist.
In meinen Augen wäre es sinnvoller gewesen, den gesamten Band im Flair der Adam–West–Serie zu schreiben, anstatt zwischen ernster Literatur und trashiger TV Show hin und her zu switchen. Ich hatte beim Lesen durchgehend das Gefühl, irgendetwas überlesen zu haben. Die Zeichnungen jedoch empfand ich persönlich als Höhepunkt des Bandes. Dieser fast schon vergessene Zeichenstil aus alten Tagen war für mich das Highlight des Bandes.
Abschließend steht für mich fest. Ein weiteres Comic aus der Zeichenfeder von Neal Adams würde ich jederzeit wieder lesen, jedoch seine Autoren Fähigkeit muss er mir noch beweisen. Neal Adams Fans werden sich den Band wahrscheinlich eh in ihre Sammlung stellen. Für alle, die es noch werden wollen, empfehle ich eine anderen Einstieg in die Gedankenwelten von Mr. Adams.

Autor: Neal Adams
Zeichner: Neal Adams
Inhalt: Batman vs. Ra’s al Ghul #1-6
Preis: 18€
Erstveröffentlichung: 21.09.2021
Format: Softcover
Seiten: 156
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