Rezension: Batman – Kreatur der Nacht
Vorab geht wie immer ein großes Dankeschön an Panini Comics, die das Rezensionsmaterial gestellt haben!
Inhaltsverzeichnis
[Panini Backcover]
Der junge Bruce Wainwright liebt seine Batman-Comics. Doch als seine Eltern von Einbrechern umgebracht werden, läuft es nicht so ab wie in den Bildergeschichten mit dem Dunklen Ritter – denn in der echten Welt gibt es keine Superhelden. Dann aber scheint es auf einmal, als würden die Fantasie und der Kummer des Jungen als dämonische Kreatur der Nacht Gestalt annehmen und lebendig werden, um den einsamen, verbitterten Bruce beizustehen…
Eine Batman-Geschichte wie keine andere, meisterhaft geschrieben vom preisgekrönten Autorenstar Kurt Busiek (SUPERMAN, ASTRO CITY) und fantastisch gezeichnet von John Paul Leon (STATIC, Erde X).
Review
Kurt Busiek ist ein Meister seines Fachs. Der 59-jährige hat im Laufe seiner Karriere mehrfach gezeigt, dass eine seiner großen Stärken darin liegt, Superhelden Geschichten der etwas anderen Art zu erzählen. In Busieks Stories liegt der Fokus oft eher auf dem „einfachen Mann auf der Straße“ und wie sich die Handlungen der großen Helden auf seine Welt und sein Leben auswirkt.
Dabei spielen die Superhelden meist sogar eine eher untergeordnete Rolle und haben oft nur bedingt mit der Geschichte zu tun und könnten sogar eher als Nebenhandlung betrachtet werden.
In MARVELS z.B., dass Busiek fur das Haus der Ideen geschrieben hat, wird die Geschichte der Marvel Helden ab dem ersten Auftauchen von Namor und der Fackel aus der Sicht eines Reportes des Daily Bugles erzählt. Oder in ASTRO CITY, Busieks Magnum Opus, haucht er einer Stadt voller Superhelden Leben ein, indem er Geschichten von Ihnen und den „normalen“ Einwohnern der Stadt erzählt, wie man sie vorher noch nicht kannte.
Und dass ist es, was Busieks Geschichten so stark machen. Er nimmt etwas fiktives und verpasst der ganzen Sache so viel Seele dass es glaubwürdig und fast schon real erscheint.
In BATMAN – KREATUR DER NACHT macht er es genauso, aber auch irgendwie genau umgekehrt. Er verankert die Geschichte in der realen Welt und fügt ihr etwas fiktives hinzu. Er stellt sich die Frage, wie der Kampf Batmans für Gerechtigkeit in unserer Welt aussehen würde. Wie würde jemand, mit dem gleichen Schicksal wie Bruce Wayne denken und handeln, um seine Rache zu bekommen und darüber hinaus die reale Welt zu einem besseren Ort zu machen?
Inhalt
Für den kleinen Bruce Wainwright ist Batman alles. Der kleine Junge liebt seinen großen Helden und die Geschichten seiner Abenteur. Beflügelt davon, dass sich ihre Namen so sehr ähneln und dem Fakt dass er einen „Alfred“ hat, identifiziert sich der Junge so sehr mit seinem Idol, dass er sich vorstellt selbst Bruce Wayne zu sein. Eine harmlose Fantasie eines kleinen Kindes, die jedoch in einer grausamen Halloween Nacht ein Stückchen realer wird, als Bruce Eltern vor den Augen des Jungen von Einbrechern getötet werden.
Als einziger Überlender des Verbrechens und davon traumatisiert vergräbt sich der kleine Bruce immer mehr in die Geschichten des Dunklen Ritters und wünscht sich immer mehr, dass es solch einen Helden auch in der realen Welt gibt, um seine Eltern zu rächen und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Und tatsächlich taucht eines Tages ein Wesen auf, das stark an Batman erinnert und auf den Strassen Bostons den Gangstern das Fürchten lehrt.
Mit diesem Wesen auf eine Art verbunden, die der Junge noch nicht versteht, will er so die Welt zu einem besseren Ort machen und erklärt dem Verbrechen den Krieg.
Jedoch muss Bruce Wainwright im Laufe der Zeit einsehen dass die echte Welt nicht so wie in den Comichbüchern ist und verzweifelt langsam aber sicher in seinem Kampf gegen Windmühlen.
Optik
Man kann es nicht anders sagen, aber John Paul Leon ist für diese Geschichte einfach die perfekte Wahl des Künstlers. Sein Artwork bringt einerseits genug Realismus rüber, die eine Geschichte, die ja in der realen Welt spielt, braucht. Auf der anderen Seite zeichnen die vielen Schattierungen und die Farbgebung ein Bild einer düsternen Horror Geschichte, welche BATMAN – KREATUR DER NACHT zweifellos auch ist. Es fesselt einfach, diesen Batman in dunklen Gassen und Hausdächern Bostons zu beobachten, wie er wie eine Kreatur der Nacht auf der Lauer liegt, um das Böse zu bekämpfen.
Als Sahnehäubchen dienen hier auch noch die immer wieder eingesträuten Seiten und Panels, die Szenen aus alten Batman Comics zeigen und eine schöne Remineszenz darstellen.
Fazit
Sei vorsichtig, mit dem was du dir wünschst. Es könnte wahr werden. Busiek und Leon erzählen uns hier eine Geschichte, in der Batman nicht wirklich auftaucht, in der er sogar nur eine fiktive Figur ist. Dennoch ist es wohl die realistischte Erzählung des Batman Mythos überhaupt.
Denn ein ewiger Kampf gegen das Verbrechen scheint nicht nur auf dem ersten Blick zermürbend und aufzehrend. Er erscheint gar unmöglich ohne dass er einen auffrisst und an den Rand des Wahnsinns treibt. Erst Recht wenn der Kämpfer gegen das Verbrechen eines Tages einsehen muss, dass es fast schon kindliche Naivität war zu glauben, die Welt vom Bösen zu befreien.
Wer also einmal Lust auf eine Batman Story hat, abseits des 08/15 Superhelden Comics, in der der Held immer die Welt rettet und spätestens in der nächsten Ausgabe wieder alles gut ist, dem ist BATMAN – KREATUR DER NACHT unbedingt zu empfehlen.
Fans von Kurt Busiek können eh blind zugreifen. Denn hier bietet er einem gewohnt gute Unterhaltung, mit einer ungewöhnlichen Geschichte.

Autor: Kurt Busiek
Zeichner: John Paul Leon
Inhalt: Batman: Creature of the Night 1-4
Preis: 23,00 €
Erstveröffentlichung: 28.07.2020
Format: Softcover
Seiten: 220
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