Rezension: Justice League Paperback 5 – Das Vermächtnis der Justice League
Vorab geht wie immer ein großes Dankeschön an Panini Comics Deutschland, die das Rezensionsmaterial gestellt haben!
[Panini Backcover]
DIE ERBEN DER JUSTICE LEAGUE
Ein unerklärlicher Vorfall in Midway City, bei dem sich zahllose Menschen grundlos gegenseitig abschlachten, erschüttert selbst die mächtigsten Helden der Justice League. Doch es kommt noch mysteriöser: Durch ein Zeitportal gelangen sechs junge Individuen auf der Suche nach dem größten Superhelden-Team der Welt ins Hier und Jetzt. Das Geheimnis dieser fremden Besucher wird die Welt von Superman, Batman, Wonder Woman und der anderen Liga-Mitglieder auf den Kopf stellen – und eine gewaltige Gefahr heraufbeschwören, die sich mitten unter den Helden selbst verbirgt.
Review
Bei der Justice League Reihe vom Rebirth war es immer eine Sache mit der Qualität. Die Bände bis einschließlich Paperback 4 bauten kontinuierlich ab und waren weit ab von der Qualität des New 52 Runs. Kann der fünfte Paperback, der zugleich der finale Band von Autor Bryan Hitch ist, sich dem Trend entgegenstellen oder letztendlich die Kurve kriegen?
Inhalt:
Wie der Klappentext es schon verrät, trifft die Justice League auf eine Gruppe junger Individuen, die sie suchen. Doch bevor es zu diesem Aufeinandertreffen kommt, bringt Bryan Hitch einem die jungen Charaktere etwas näher ohne direkt ihre Identität preiszugeben. Das hilft dem Leser ein wenig um überhaupt eine Bindung zu diesen neuen Figuren aufzubauen. Um wen es dabei genau handelt, das soll der Verlauf etwa der ersten Hälfte des Bands klären. Es darf aber vorgegriffen werden, dass man es doch schon im Intro erahnen kann.
Danach folgt die Story einem überschaubaren Muster. Hitch verbringt viel Zeit damit die Dynamik der Figuren in ihrem Kern aufzuarbeiten und die Handlung bestimmen zulassen. Obwohl natürlich die einen oder anderen Zeitreise-Klischees abgehakt werden, wirkt es nicht angestaubt, behält ein ordentliches Niveau und hält den Leser bei der Stange. Überhaupt merkt man bei der Lektüre kaum wie flüssig der Handlungsstrang ist und wie oft vor allem die ruhigen Momente diesen beflügeln. Endlich bekommt man dazu auch das Gefühl, dass die Ereignisse der vorigen Bände auch klare Konsequenzen haben und auf etwas hinarbeiteten.
Doch bei allem Lob für diesen Band, so muss man doch auch ein paar Schattenseiten nennen. Die größte Schwierigkeit ist, dass Hitch es leider nicht schafft allen Helden den nötigen Raum zu geben. Figuren wie Superman und Wonder Woman werden prominent in Szene gesetzt, während Simon Baz, Flash oder Cyborg eher stiefmütterlich behandelt werden. Batman hingegen wirkt fast gänzlich aus dieser Story herausgeschrieben. Das drückt ein wenig den Eindruck, dass man hier die Flaggschiff Serie vor sich liegen hat. Ein anderes Problem ist das Pacing des Finales. Über große Strecken hinweg arbeitet Hitch ein gutes Tempo für seinen Band aus, doch das Finale wird leider abrupter beendet als es vielleicht sollte.
Optik
Grundsätzlich ist an Fernando Pasarins Artwork nichts auszusetzen. Die Action ist übersichtlich, ruhige Momente leben von der stimmigen Inszenierung und das allgemeine Niveau der Zeichnungen ist hoch. Die Designs der jungen Figuren sind dazu sehr gefällig und wissen mit genügend Referenzen zu begeistern. Auch der Antagonist ist klasse konzipiert und wirkt allein in seiner Ausstrahlung ungemein bedrohlich. Ein kleines Manko hat Pasarins Arbeit, wobei dies fast als kleinkariert abgestempelt werden kann. Die Lippen, die er seinen Figuren verpasst, wirken oft etwas mollig und erinnern unfreiwillig an schief gegangene Schönheits-OPs.
Fazit
Das ist doch mal ein versöhnlicher Abschluss für Bryan Hitchs Zeit als Autor der Justice League. Zwar glänzt seine Story nicht gänzlich in Sachen Innovation, kann aber mit ihrem Grundkonzept und in ihrer Ausführung weitaus besser unterhalten als die Bände zuvor. Denn statt auf große Action zu setzen, bringt Hitch dem Leser die Emotionen seiner Figuren näher und lässt die Helden unglaublich menschlich und verwundbar erscheinen. Dazu kommt noch das durchweg starke Artwork von Fernando Pasarin, das den Band auf ein solides Niveau hebt.

Autor: Bryan Hitch
Zeichner: Fernando Pasarin
Inhalt: Justice League #26-31
Preis: 16,99 Euro (26 Euro als Hardcover)
Erstveröffentlichung: 08.10.2019
Format: Softcover und Hardcover (auf 150 Exemplare limitiert)
Seiten: 148
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